Unternehmen können zahlreiche Gründe habe, ihren Firmen- oder Markennamen zu ändern. Die Änderung von Markennamen hat nicht immer mit kultureller Gefühllosigkeit oder unangemessenen Assoziationen zu tun, manchmal werden hiermit auch einfach das Wachstum und die Weiterentwicklung einer Marke ausgedrückt. Zwar gehört es zu unserer Arbeit, dafür zu sorgen, dass Markennamen, Logos oder Botschaften zum jeweiligen Zielland passen, aber wir glauben, es könnte Ihnen Spaß machen, sich einmal anzuschauen, was bei der Veränderung von Markennamen in der Vergangenheit schon alles passiert ist:
- Accenture | Andersen Consulting
Die Änderung des Namens des vormals als Andersen Consulting wohlbekannten Unternehmens wurde in der Öffentlichkeit als eine der schlimmsten Namensänderungen der Geschichte kritisiert. Das Unternehmen hatte sich einen sehr guten Ruf aufgebaut, der durch den Markennamen betont wurde. Die Entscheidung zum Wechsel wurde daher als für die Firma höchst gefährlich betrachtet. Letztendlich erwies sich der Wechsel des Markennamens jedoch als ausgesprochener Glücksgriff, weil der Name „Andersen“ sich später zu einem Synonym für den Enron-Skandal entwickelte, in den die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen verwickelt war.
- KFC | Kentucky Fried Chicken
Hierbei handelte es sich technisch gesehen nicht um eine Namensänderung, sondern um eine strategische Manipulation: der von Colonel Sanders 1956 gegründete Fastfood-Riese änderte seinen Namen 1999. Über die Gründe gibt es zahlreiche Spekulationen: eine Theorie besagt, dass die Marke durch das Weglassen des Wortes „Fried“ (gebraten) gesünder erscheinen wollte, eine andere These lautet, dass das Wort „Kentucky“ entfernt wurde, weil der hochverschuldete Bundesstaat Kentucky seinen Namen 1990 als Warenzeichen eintragen ließ, was dazu führte, dass Unternehmen, die diesen Namen in ihrer Marke verwenden wollten, hohe Lizenzkosten zu bezahlen hatten.
- Pepsi | Brad’s Drink
Namensänderungen werden nicht nur aus juristischen oder kulturellen Gründen vorgenommen, manchmal ist auch die Art und Weise, in der eine Marke am Markt wahrgenommen wird, ein wesentlicher Faktor für ihren Erfolg. Das war auch bei „Brad’s Drink“ der Fall: 1893 begann ein junger Apotheker aus North Carolina namens Caleb Bradham, mit Rezepten für Softdrinks zu experimentieren. Er mischte kohlensäurehaltiges Wasser, Zucker, Vanille, Öl und Nüsse, fertig war die Mischung und erhielt den Namen ihres Erfinders. 1898 wurde das Getränk in Pepsi-Cola umbenannt – und ist heute eine der bekanntesten Marken der Welt.
(Ursprünglich auf www.brandsandborders.com in englischer Sprache veröffentlicht.)